Gefahr von Asbest: Warum ist das wichtig?
Asbest Schweiz: Ein relevantes Thema
Asbest ist ein natürliches Material, welches früher als kostengünstige und vielseitige Lösung galt. Es ist jedoch wichtig, die mit diesem Stoff verbundenen Risiken zu verstehen, denn selbst seine ausgezeichneten technischen Eigenschaften wie die mechanische und chemische Beständigkeit können die damit verbundenen Gefahren nicht verschleiern.
Asbest: Eine Faser mit vielfältigen Anwendungen.
Als “Wunderfaser” bekannt, war Asbest früher allgegenwärtig und wurde in Materialien wie Faserzementprodukten, Kunststoffbelägen und sogar in Fliesenkleber verwendet. Diese verschiedenen Anwendungen zeugen von seiner grossen Vielseitigkeit, aber leider verbergen sie auch die unsichtbaren Risiken, die er birgt.
Wie schädlich ist Asbest
Die Gefahren für die Gesundheit haben sich erst im Laufe der Zeit gezeigt. Die kritischen Abmessungen der Asbestfasern spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie sind dünn genug, um eingeatmet zu werden, und können bis in die Lungenbläschen eindringen. Solche Fasern werden nicht leicht ausgeschieden, da ihre Länge sie daran hindert, dem üblichen Muster von Staubpartikeln zu folgen.
Ihre Inhalation kann schwerwiegende Lungenerkrankungen sowie verschiedene Arten von Krebs, wie Lungenkrebs und Mesotheliom, verursachen. In der Schweiz sind etwa 120 Todesfälle pro Jahr auf Asbest zurückzuführen, was die unbestreitbare Verbindung zwischen der Exposition gegenüber diesem Stoff und schwerwiegenden Gesundheitsproblemen unterstreicht.
Freisetzung von Asbest in die Luft
Wenn von Asbest die Rede ist, geht es nicht nur um seine direkte Verwendung in Produkten, sondern auch um die subtile Bedrohung, die er darstellen kann, wenn er in der Luft schwebt, die wir einatmen. Asbestfasern sind unglaublich klein und leicht, was bedeutet, dass sie lange Zeit in der Luft schweben können, ohne sofort erkennbar zu sein. Dies impliziert, dass es selbst ohne direktes Manipulieren von Asbest enthaltenden Materialien ein Risiko für die unbeabsichtigte Inhalation dieser schädlichen Fasern gibt.
Diese mikroskopischen Fasern können aus Produkten freigesetzt werden, die Asbest enthalten, wenn sie verwittern, abgenutzt oder beschädigt werden. Zum Beispiel können alte Faserzementdächer im Laufe der Zeit aufgrund von Witterungseinflüssen verwittern und Asbestfasern in die Atmosphäre freisetzen. Bei unsachgemässem Umgang oder unwissentlicher Zerstörung von asbesthaltigen Baustoffen bei RenovierungsRenovations- oder Abbrucharbeiten können grosse Mengen dieser gefährlichen Fasern freigesetzt werden.
Um eine unbeabsichtigte Exposition zu vermeiden ist es daher notwendig auf Anzeichen zu achten, welche auf die Präsenz von Asbest deuten können.
Vermeidung von Asbestbelastungen
Sich über die Risiken von Asbest zu informieren, ist der erste Schritt, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Es ist entscheidend zu erkennen, dass dieser gefährliche Stoff an unerwarteten Orten in Gebäuden vorhanden sein kann, wie etwa in Kunststoffbelägen, in Klebstoffen, die zur Befestigung von Fliesen verwendet werden, in Faserzementprodukten im Haus oder in der Gebäudehülle und sogar in scheinbar harmlosen Verputzen. In der Schweiz ist eine Asbestuntersuchung vor Arbeiten in potenziell betroffenen Gebäuden erforderlich.
Arbeiter, hauptsächlich in den Bereichen Bau, Renovation und Abbruch, können die ersten Opfer von Asbest werden. Eine angemessene Asbestschulung und die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung sind daher unerlässlich, um diese Risiken auf Baustellen zu reduzieren. Darüber hinaus schreibt das Schweizer Gesetz Arbeitgebern vor, Massnahmen zum Schutz von Arbeitnehmern vor Asbestexposition während Renovations- oder Umbauarbeiten zu ergreifen.
Zunächst einmal ist es wichtig, Asbestdiagnosen und Asbesttests durchzuführen, bevor man in Gebäuden arbeitet, die vor 1990 errichtet wurden. Je nach Situation müssen Spezialisten Asbestvorkommen vorgängig sanieren, bevor das eigentliche Bauprojekt realisiert werden kann.
Bei Unsicherheiten über mögliche Asbestbelastungen in Innenräumen können auch Proben von Oberflächenstaub auf Asbest analysiert werden. Ebenso kann in gewissen Fällen die mittels einer Raumluftmessung untersucht werden ob eine Asbestbelastung in der Luft vorliegt oder nicht.
Asbestentfernung
Wenn asbesthaltige Materialien entdeckt werden, ist es wichtig, sie sicher zu entfernen. Die Suva definiert die in der Schweiz gültigen Regeln für Arbeiten mit asbesthaltigen Materialien (https://www.suva.ch/de-ch/praevention/nach-gefahren/gefaehrliche-materialien-strahlungen-und-situationen/asbest). Bei Unsicherheiten oder bei grösseren Projekten sollten Schadstoffgutachter für Asbest zugezogen werden.
Asbestentsorgung
Die ordnungsgemässe Entsorgung von Asbest ist entscheidend, um seine Verbreitung in der Umwelt zu verhindern. Spezifische Verfahren, die den schweizerischen Vorschriften entsprechen, sind erforderlich, um Abfälle mit Asbest sicher zu lagern, zu transportieren und zu entsorgen, um langfristigen Schutz zu gewährleisten. Sie müssen dauerhaft beseitigt werden, beispielsweise durch Abgabe in einer geeigneten Abfallentsorgungsstelle. So wird auch vermieden, dass Asbest im Zuge von Baustoffrecycling wieder neu verbaut wird.
Indem wir diese verschiedenen Aspekte der Asbestrisiken und die notwendigen Massnahmen zur Minimierung der Exposition verstehen, können wir uns besser vor Asbest schützen.